Der Aufstieg des "Localvore" - Warum regional einkaufen und wie man Lebensmittel aus der Region erkennt

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Um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, werden viele verschiedene Aspekte in Betracht gezogen. Oftmals sind es die Reduzierung von Emissionen, oder ein strukturiertes Recyclingsystem, bis hin zur Verminderung des Wasserverbrauchs. Heute entwickelt sich eine steigende Tendenz Richtung Kauf von lokal angebaute Produkten und Lebensmittel, im Gegensatz zu den importierten Produkten, die die meisten standard Supermärkte zu bieten haben. Heute kümmert man sich zunehmend um den Herkunftsort von unseren Lebensmitteln und wie es die von uns konsumierten Produkte beeinflusst.

Warum es wichtig ist, Produkte aus der Region zu kaufen? Die Antwort auf diese Fragen bleibt weitgehend subjektiv. Aber ein Blick hinein in die “Localvore” Szene erlaubt uns ein generelles Verständnis zu erwerben über wie sich die Unterstützung regional angebauter Produkte und lokaler Unternehmen auf unsere Gesundheit, die Umwelt und die Wirtschaft auswirkt.

Was sind lokale Produkte und was bedeutet der Regionalkauf?

Was bedeutet es, ein “Localvore” zu sein? Zusammengefasst kann man sagen, dass die Vorstellungen eher subjektiv ausfallen. Einer der strengeren Varianten von “Regional” kann als, die Produkte, die innerhalb von 160 km von ihrem Verkaufs- oder Verbrauchspunkt angebaut, produziert und verarbeitet wird, zusammengefasst werden.In Nord Amerika definieren größere Supermarktketten beispielsweise den Begriff “local” oft als Entfernungen von bis zu 724 km und ändern ihn dann ihn “regional” ab. Da es keine Standarddefinitionen gibt, können sich die Vorstellungen von Person zu Person und von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. In der Regel werden jedoch "lokal erzeugte” und “regional angebaute" Produkte durch Merkmale wie die Nähe zum Markt oder den Verbleib innerhalb der regionalen Grenzen einer Stadt oder Bundesland/Provinz definiert.

Neben der Verbindung, die Menschen zu dem täglichen Essen aufbauen, gibt es viele ökologische und nachhaltige Begründungen, regionale Lebensmittel einzukaufen. Wir stellen die wichtigsten vor:

Die 3 besten Gründe, regionale Produkte zu unterstützen:

  • Man leistet so den eigenen Beitrag zur Unterstützung der regionalen Community

    • Bei jedem regionalen Produkteinkauf, treffen wir die bewusste Entscheidung, diese Lebensmittel und Bauern zu unterstützen

    • Kleine, lokale Bauernhöfe bieten oft eine abwechslungsreichere Produktauswahl

  • Der Kauf regionaler Lebensmittel ist umweltfreundlich. Er:

    • reduziert CO2- und Treibhausgasemissionen

      • Frische, saisonale Produkte benötigen keine lange Anreise zum Verkaufspunkt

    • kann wenig bis keine Pestizide enthalten

      • Obwohl Bauern Gebühren zahlen müssen, um eine Bio-Zertifizierung zu erhalten und sich diese oft nicht leisten können, neigen Regionalbauern dazu, weniger Pestizide als große, industrialisierte Betriebe zu verwenden. Selbst, wenn ihre Ernte nicht Bio ist

      • Beim Markteinkauf haben Sie die Möglichkeit, die Bauern zu fragen, ob und welche Pestizide verwendet werden

    • schont die Landschaft und hilft, Grünflächen zu erhalten und zu pflegen

      • Regionalbauer sind eher abgeneigt, ihr Ackerland an große Unternehmen zu verkaufen und investieren viel Eher in Community Projekte, wie z.B. städtische Gartenbauinitiativen

  • Man achtet bewusst darauf, was für Lebensmittel man in den eigenen Körper steckt

    • Der regionaler Lebensmittelkauf kann sich positiv auf Ihre Gesundheit auswirken

    • Frischeres Essen schmeckt einfach besser

    • Früchte, die aus größerer Entfernung kommen, werden normalerweise geerntet, bevor sie vollständig gereift sind. Regionale Produkte dagegen werden auf natürliche Weise gereift

      • Künstlich gereifte Früchte werden oft mit Ethylengas behandelt

    • Regionale Lebensmittel behalten mehr Nährstoffe

      • Eine Studie der Montclair State University hat gezeigt, dass Brokkoli, der außerhalb der Saison importiert wurde, nur halb so viel Vitamin C enthält wie saisonaler Brokkoli

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Tipps der Verbraucherzentrale: Wie erkennt man die regionale Lebensmittel in Deutschland?

  • Eierkarton-Codes mit x-DE-05 xxxx: Die Zahl 05 ist beispielsweise das Symbol für Eier aus NRW. Die Adresse des Verpackers steht auf der Verpackung. Die Zahlen für die anderen Bundesländer finden Sie auf der Website der Verbraucherzentrale.

  • Das “Regionalfenster” zeigt an, woher die Hauptbestandteile des Produktes stammen und wo sie verarbeitet wurden

  • Klare Angabe des Herstellers oder einer bestimmten Region. Bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel, sind die Anschrift des Erzeugers und/oder der Ort oder eine bestimmte Region deutlich anzugeben

  • Kennzeichnung der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.): Bei mit einer g.U. gekennzeichnete Lebensmittel stammen die Rohstoffe aus der angegebenen Region und wurden dort verarbeitet

Was gilt nicht als regional produzierte Ware?

  • Anzeigen mit mehrdeutiger Ausdrucksweise wie "regional", "von xxx", “Heimat", ohne genauen Standort oder detaillierte Informationen über die Region

  • Markenname, die nur einen regionalen Bezug vorweisen können, wie zum Beispiel "Mark Brandenburg", "Mühlhäuser" oder “Küstengold"

  • Regionale Spezialitäten mit geschützter geographischer Angabe (GGA) wie "Lübecker Marzipan", "Schwäbische Spätzle" oder "Düsseldorfer Senf". In dem genannten Gebiet muss nur ein Produktionsschritt erfolgen und die Herkunft der in der Produktion verwendeten Rohstoffe bleibt unklar

  • Identifikationskennzeichen: Wird dort z.B. D NW xxx geschrieben, bedeutet dies, dass die Endverarbeitung bzw. Verpackung in NRW durchgeführt wurde. Die Herkunft der Inhaltsstoffe bleibt unklar.

  • Unverarbeitetes Obst und Gemüse mit dem Herkunftsland “Deutschland"

  • Die Angabe "Hergestellt für...." oder die Adresse des Herstellers auf verpackten Lebensmitteln. Dies sind keine Aussagen über die Herkunft der Rohstoffe

(Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/regionale-lebensmittel-11403)

Was sind die Herausforderungen bei der Förderung regionaler Produkte?

Lebensmittel sind einer der wichtigsten Treiber des Klimawandels. Sich bewusst darüber zu informiert, was man isst und woher unsere Lebensmittel stammen, sind wichtige erste Schritte um sich für einen gesunden und umweltgerechten Lebensstil einzusetzen. Was sind einige Herausforderungen bei der Unterstützung von regionalen Produkten?

  • Obwohl regionale Produkte weniger Pestizide enthalten können, sollte man nicht automatisch davon auszugehen, besonders wenn das Produkt keine Bio-Zertifizierung hat

  • Der Verzehr von Lebensmittel aus der Region wirkt sich positiv auf die Umwelt aus, löst aber nur einen Teil des Problems

    • Manchmal sind Lebensmittel, die weiter weg produziert werden, nachhaltiger, wenn sie verantwortungsvoller angebaut werden und saisonal geerntet werden. Somit haben Sie dann oft einen geringeren Carbon Footprint

  • Die Entscheidung, sich größtenteils auf pflanzlicher Basis zu ernähren, hat auch einen großen Einfluss darauf, wie umweltschonend man die eigene Ernährung gestalten kann

    • Je höher Ihre Aufnahme von pflanzlichen Proteinen ist, desto nachhaltiger und gesünder wird Ihre Ernährung sein

  • Die Entscheidung, regionale Produkte zu essen, hängt auch von der Bereitschaft ab, mehr dafür zu zahlen

    • Es ist wichtig, über verschiedene Ernährungsthemen gut informiert zu sein, um sicherzustellen, dass Sie hochqualitative Produkte kaufen

Bleibt gespannt auf zukünftige Beiträge rundum die Unterstützung von regionalen Lebensmitteln und Produkten und eine Einführung in die Welt des Slow Foods!

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